Betriebe in der Gemeinde Selfkant: Informationen und Sorgen - die CDU hört zu!
Der CDU-Gemeindeverband Selfkant besichtige mit seinem Vorstand den landwirtschaftlichen Betrieb der Familie Hensgens in Havert. Der Betrieb, der 1963 von Heinz Hensgens übernommen wurde und nun in der 3. Generation geführt wird, wurde von Chris Hensgens vorgestellt. Auf einer Betriebsfläche von ca. 240 Hektar werden neben dem klassischen Ackeranbau (Kartoffeln, Zwiebeln, Zuckerrüben) die Sonderkulturen Spargel, Erdbeeren und Heidelbeeren angebaut. Über 300 Saisonarbeitskräfte arbeiten über das Jahr verteilt auf dem Familienbetrieb und stellen die Einbringung der Ernte sicher. Dabei verwies Chris Hensgens darauf, dass der überwiegende Anteil der (meist aus Rumänien stammenden) Helfer, gerne jährlich auf den Hof zurückkehren würde. Der Familienbetrieb ist bemüht den Helfern Anreize zur Wiederkehr zu geben. Der Arbeitsmarkt in Europa ist gefragt und gute Erntehelfer sind schwer zu finden. Chris zeigte den Vorstandsmitgliedern die Wohnunterkünfte der Helfer. Dort stehen neben Kochmöglichkeiten, Waschmaschinen, Kühlschränken und Fernsehanschlüsse auch Freizeiteinrichtungen wie z.B. eine Tischtennisplatte zur Verfügung. Für die Sauberkeit sorgt eine Arbeitskraft täglich 6 Stunden. „Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sollen sich bei uns wohl fühlen. Neben der täglichen Arbeit, sind uns die Unterbringung sowie eine angemessene Bezahlung wichtig“, so Chris Hensgens. Erntehelfer, die gute Leistungen erbringen werden durch Extrazahlungen belohnt.
Aber auch mit Problemen haben die landwirtschaftlichen Betriebe zu kämpfen. So nannte Chris beispielsweise den Mindestlohn als ein wichtiger Faktor für die Preisgestaltung der Produkte. Bei einer Schale Erdbeeren macht der Erntelohn ca. 50 % des Endverbraucherpreises aus. Um den Erntehelfern eine gerechte Bezahlung zu ermöglichen, muss der Verbraucher auch bereit sein, für das Produkt einen angemessenen Preis zu zahlen.
Immer ändernde Düngeverordnungen und Auflagen erschweren zudem den Betrieb.
Aber eines tut einem leidenschaftlichen Landwirt besonders weh: Die Landwirtschaft hat nicht mehr das Ansehen wie früher in der Bevölkerung. „Dies merke man besonders an dem fehlenden Verständnis der Spaziergänger oder Radfahrer auf den Feldwegen bei einem vorbeifahrenden Traktor oder wenn die Ortschaften mit parkenden PKWs auf den Straßen zugestellt werden“, so Chris Hensgens. „Wir alle brauchen die Landwirtschaft und werden gerne die Punkte aufnehmen“, versprach die Vorsitzende Anna Stelten.